Abendspaziergang am Meer
Heiß war er, der Sommertag.
Abendwind kühlt heiße Haut.
Leer und einsam liegt der Strand.
Befreit von Leibern und Gebärden
Abendstille hat sich eingestellt.
Im sterbenden Nordost: ein Möwenschrei.
Gebeugtes Dünengras erhebt sich wieder.
Der Herrscher der Meere geht in den Schlaf.
Kommt er wieder? Mit welcher Kraft?
Wird er betören oder zerstören?
Zauberhände versilbern das Meer.
Auf den Wellen: Sonnensterne.
Brandung löscht die Spuren im Sand.
Das Auge sieht, was die Seele schmerzt.
Die Vergänglichkeit des Seins..
Der Dünenwald lockt mit seinem Duft.
Seine Wipfel atmen Frieden.
Befreit und ruhig wird das Herz.
Ein Glücksmoment berührt den Geist
Und flieht sogleich. Zu schnell!
Zu kurz! In der Hektik unsrer Zeit.
Siegfried Skielka
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